Wolfgang Bosbach zu Gast bei der MIT Höxter

Datum des Artikels 18.12.2015

„Nicht der Euro ist Europa, sondern Freiheit und Sicherheit." Dieser Schlusssatz von Wolfgang Bosbach, dem Gastredner des zehnten „Grünkohl mit Politik“ der MIT Höxter, hallte in dem zum Bersten gefüllten Saal nach. 72 Stunden vorher war der Anschlag in Paris passiert - so stellte Bosbach den Fokus seiner Rede kurzerhand auf Flüchtlinge und innere Sicherheit um.

Knappe 70 Minuten nahm Bosbach das Rednerpult und die Aufmerksamkeit der 350 Zuhörer für sich ein. Ob jovial, pointiert, ernst, appellierend oder faktisch: Bosbach argumentierte authentisch, unterhaltsam und überzeugend. „Da Demokratie und Islam ein Widerspruch in sich ist, dürfen wir auf gar keinen Fall an den falschen Stellen tolerant sein; und zwar bei denen, die uns gegenüber nicht tolerant sind. Die Integrationskraft unserer Gesellschaft und unseres Arbeitsmarktes ist eine begrenzte Größe“ konstatierte Bosbach. Auch die „europäische Solidarität“ kam aufs Tapet: „2014 gab es acht EU-Länder, die weniger als 1.000 Flüchtlinge aufgenommen haben. Interessanterweise sind es genau die Länder, die aus der EU die üppigsten Wirtschaftsspritzen bekommen. Das spricht jedem Solidaritätsgedanken Hohn“ so Bosbach ärgerlich, wie anhand des Fotos leicht zu erkennen ist. Den Anschlag in Paris verglich Bosbach mit der damaligen RAF. „Die hatte bestimmte Menschen im Visier. Heute gibt es Selbstmordattentäter, denen völlig egal ist, wer ihre Opfer sind. Hauptsache, es sind viele. Das erschwert Prävention und Fahndungserfolge“, beschrieb der ehemalige Vorsitzende des Innenauschusses.