Bezirksversammlung mit Neuwahlen bei der Mittelstands-Union Oberbayern

Datum des Artikels 04.10.2021
Basis aktuell

"Mittelstand stärken für attraktive Innenstädte" war das Motto des Abends zu dem neben Staatsministerin Kerstin Schreyer, der Erdinger Oberbürgermeister Max Gotz und Spitzenvertreter der von der Pandemie am stärksten getroffenen Branchen Gastgewerbe, Handel und Kultur kamen.

Bezirksvorsitzender Thomas Geppert präsentierte auf der Bezirksversammlung in den Räumlichkeiten von Party Rent München in Feldkirchen einen modernen, kompetenten und motivierten MU-Bezirksverband mit klaren Zielsetzungen. „Die Pandemie hat den sonst so krisenfesten Mittelstand ins Mark getroffen“, so Geppert bei der Begrüßung der rund 100 Mittelständler. Man habe während der Krise engsten Kontakt zu den Betrieben gehalten und versucht mit Informationen und aktiver Interessenvertretung die Betriebe durch die Krise zu führen. Flächendeckende Insolvenzen konnten verhindert werden. Gerade nach der Bundestagswahl gilt es die verlorengegangene Wirtschaftskompetenz der Union durch eine starke Stimme des Mittelstandes in der Partei zurückzugewinnen. „Wir müssen die Sorgen der Unternehmer ernst nehmen und auch lösen. Reformen wie die Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes, die Anhebung der Verdienstgrenze beim Minijob und ein echter Bürokratieabbau sind überfällig. Das Wahlprogramm war noch nie so wirtschaftsfreundlich, doch die Themen konnten im Wahlkampf nicht transportiert werden. Eine Vermögenssteuer ist Gift und zerstört die Substanz der Familienbetriebe. Genauso schwächt die Erbschaftsteuer gesunde Betriebe und gefährdet mittelständische Strukturen. Wir brauchen weniger Gender und Ideologie, dafür mehr Politik mit Vernunft und Verstand“, so der Bezirksvorsitzende. Der Wohlstand unseres Landes hänge maßgeblich davon ab, dass es dem Mittelstand gut geht.

Die Wahl zum Bezirksvorstand bestätigte eindrucksvoll die bisherige Vorstandschaft: Einstimmig als Bezirksvorsitzender wiedergewählt wurde Dr. Thomas Geppert sowie seine Stellvertreter Walentina Dahms, Andreas Lenz, MdB, Richard Grassl und Dr. Uwe Kirst. Zu Schriftführerinnen wurden Annette Fischer und Claudia Huber gewählt, als neuer Schatzmeister Andrew Gadilhe. Als Beisitzer wurden Anna Marx, Dr. Max von Bredow, Hans Medele, Manfred Herz, Kerstin Eckstein, Simon Reddig, Tobias Thalhammer, Thomas Breyer, Klaus Ecker und Michael Egert gewählt. Für 30 Jahre Bezirksschatzmeister wurde Reiner Simon geehrt sowie die beiden langjährigen Vorstandsmitglieder Lydia Mair und Mario Lössl.

Neben den Neuwahlen waren Wege aus der Pandemie im Mittelpunkt des Abends, der unter dem Motto „Mittelstand stärken für attraktive Innenstädte“ stand. So wurde der Veranstaltungsort bewusst gewählt: ein echter Marktführer im Bereich Veranstaltungsausstattungen, der durch große Anstrengungen die Krise überwunden hat. Geschäftsführer Ben Cudok nutze die Gelegenheit einen Einblick in sein Unternehmen zu geben. Trotz Pandemie lag der Fokus immer auf höchster Qualität, kreativen Service und vorbildlichen Bedingungen für seine Belegschaft. „Nur wenn die Mitarbeiter sich wohlfühlen, entwickelt sich eine stabile Stammbelegschaft“, so der Geschäftsführer.

Zur Versammlung waren hochkarätige Gäste gekommen. Neben der Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr – Kerstin Schreyer, MdL und dem Erdinger Oberbürgermeister Max Gotz diskutierten Spitzenvertreter der von der Pandemie am stärksten getroffenen Branchen Gastgewerbe, Handel und Kultur.

Staatsministerin Schreyer liegen attraktive Innenstädte besonders am Herzen. Der ‚körperliche Abstand‘ während Corona dürfe nicht zu einem ‚sozialen Abstand‘ werden. „Das sei unser aller Aufgabe, um lebendige Innenstädte zu erhalten“ so die Ministerin. Großzügige Förderungen des Freistaates für diesen Prozess ersetzten dabei niemals die Initiative und Kreativität der Geschäftsinhaber und Bürger. Es gilt die vielfältigen Akteure zusammenzubringen.

Der Oberbürgermeister von Erding verwies in seinem Impulsvortrag mit deutlichen Worten darauf, dass die Menschen und die Unternehmen in den Städten ‚Geld verdienen müssten‘, da sonst kein noch so gut gemeintes Konzept greifen könne. Deren praktische Bedürfnisse ernst zu nehmen sei dabei wichtiger als ideologisierte Positionen.

In der anschließenden Gesprächsrunde mahnte die Präsidentin des DEHOGA Bayern, Angela Inselkammer, an, dass der Mittelstand nur zu Investitionen angeregt wird, wenn seine Standortbedingungen nachhaltig und nicht durch tagespolitische Träume gefährdet seien. Es dürfe nicht vergessen werden, dass das ganze Geld, das so munter zur Verteilung stünde, ‚irgendwoher‘ kommen müsse.

Carola Kupfer, Präsidentin des Bayerischen Landesverbandes der Kultur- und Kreativwirtschaft brachte die Notwendigkeit, Innenstädte lebendig zu halten auf den Punkt: „Kultur am Stadtrand ist doof.“ Ernst Läuger, Präsident des Handelsverbandes Bayern (HBE), mahnte die Erreichbarkeit der Handelsbetriebe an, denn mit Lastenfahrrädern allein könne kein Betrieb seine Logistikprobleme lösen.

Ein Fazit der Diskussion, an der sich das Publikum gleichermaßen rege beteiligte, war die Erkenntnis, dass Fehler und Misserfolge als Quelle von Lösungen zu begreifen seien. Es müsse wesentlich mehr miteinander geredet werden - und zwar auf allen Ebenen; vom Bürger bis zur Kommune und den Ministerien. Es gelte die zahlreichen Akteure zusammenzubringen und zugeschnittene Konzepte umzusetzen.

In seinem Schlusswort versprach Geppert, den Dialog zur Unterstützung des Mittelstandes hochzuhalten und zielgenau nicht nur die Verwerfungen während der Pandemie zu berücksichtigen, sondern ebenso zeitgemäße Lösungen für ein lebendiges Miteinander von Wirtschaft und Bürgern in unseren Innenstädten zu befördern. „Wir haben eine starke Mannschaft, mit der wir die Interessen unseres Mittelstandes nicht nur in der CSU stark vertreten werden“, so Geppert.