Dr. Niels Kämpny aus dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr unterstrich die besondere Zukunftsperspektive für Deutschlands einzigen Tiefwasserhafen. Anders als Hamburg, Bremerhaven oder Bremen sei der JadeWeserPort auch voll beladen von den großen Containerschiffen anfahrbar.
Michael Moehlmann von der JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG unterstrich die gute Hinterlandanbindung des Hafens: „Die A 29 endet in einem Kreisverkehr, und hundert Meter weiter sind Sie schon auf dem Terminal.“ Auch per Schiene sei der Hafen gut angebunden. Die Bahnstrecke von Wilhelmshaven nach Oldenburg ist durchgängig zweigleisig ausgebaut und die Elektrifizierung dieser Strecke ist in Arbeit. Oliver Bergk vom Terminal-Betreiber Eurogate wies auf die inzwischen deutlich verbesserte Einbindung des JWP in die Linienverkehre insbesondere in der Relation Fernost-Europa hin. Gleichwohl sei noch viel Arbeit zu leisten, um den JadeWeserPort insbesondere bei den asiatischen Reedereien und Verladern bekannt zu machen.
Als Praktiker aus der Wirtschaft berichteten Monika Bröer, Importleiterin bei Thomas Philipps GmbH & Co. KG, Bissendorf, und Jakob Weets, Inhaber der Weets Gruppe, Emden, über ihre Erfahrungen mit dem JadeWeserPort und den anderen Seehäfen. Aus ihrer Sicht muss insbesondere das seeseitige Angebot ausgebaut werden, um die Kapazitäten dieses immer noch jungen Hafens besser auszulasten.
H.-Dieter Klahsen bemängelte auch, dass die deutschen Seehäfen insgesamt unter einem großen Standortnachteil leiden: Während in den Niederlanden die Erstattung der Einfuhrumsatzsteuer im normalen Verfahren mit der Finanzverwaltung abläuft, ist in Deutschland ein gesondertes Verfahren über die Zollverwaltung erforderlich. Dies verlängert den Erstattungsprozess um bis zu sechs Wochen und bedeutet insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen eine erhebliche Liquiditätslücke. Die Anwesenden bestätigten dieses als großen Standortnachteil. Herr Dr. Kämpny sicherte zu, dieses Problem im Ministerium weiterzugeben.
Für H.-Dieter Klahsen (MIT), Anke Schweda (IHK) und Ulrich Hoefner und Hajo Agena (GVN) als Organisationsteam war gerade dieses Ergebnis eine Bestätigung, dass ein gemeinsames Engagement für wichtige Infrastrukturen von großer Bedeutung ist.
Es gab eine hohe positive Resonanz bei der abschließenden Diskussion zur guten verkehrstechnischen Anbindung und zügigen Abwicklung im JadeWeserPort.
Als Fazit nahmen alle Beteiligten mit, dass dies eine informative und konstruktive Veranstaltung war und man weiter im Gespräch bleiben will.
Foto von links nach rechts H.-Dieter Klahsen (MIT) Hajo Agena (GVN) Oliver Bergk (Eurogate) Dr. Niels Kämpny (Wirtschaftsministerium) Anke Schweda (IHK) Monika Bröer (Philipps) Michael Möhlmann (JadeWeserPort) Jakob Weets (Weets Gruppe) Ulrich Höfner (GVN)
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