MIT informiert sich über Drohnen in der Landwirtschaft

Datum des Artikels 28.07.2018
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Vorstand und Mitglieder der MIT Mannheim informierten sich bei Landwirt Wilken Mampel über den lebensrettenden Einsatz auf seinem landwirtschaftlichen Anwesen

„Drohnen“ – mit diesem Wort verbinden sich unterschiedliche Vorstellungen. Zunächst wird der Betrachter sicherlich an die umstrittenen Einsatzmöglichkeiten der unbemannten Flugobjekte im militärischen Bereich oder zur Terrorbekämpfung denken. Die Kataloge zahlreicher Elektrohandelsketten preisen hingegen die hubschrauberähnlichen Luftfahrzeuge als Spielzeug für große und kleine Kinder an.

Eine wesentlich sinnvollere Verwendung kann den Drohnen allerdings im Einsatz für den Umweltschutz attestiert werden. Ausgerüstet mit Wärmebildkameras werden diese als fliegende Helfer bei der Kitzrettung eingesetzt. Bei Mäharbeiten finden bis zu 100 000 Rehkitze jährlich in Deutschland den Tod, da sie von den Mähmaschinen erfasst werden. Durch den Einsatz der fliegenden Lebensretter kann den Tieren dieser grausame Tod erspart werden.

Vor Ort informierten sich Vorstand und Mitglieder der MIT Mannheim bei Landwirt Wilken Mampel, stellvertretender MIT-Kreisvorsitzender, über den lebensrettenden Einsatz auf seinem landwirtschaftlichen Anwesen im Mannheimer Norden. Am frühen Morgen, wenn die Temperaturen noch angenehm kühl sind, startet Mampel die orangefarbene Drohne über seinen Wiesen. Im Vorbeiflug werden von der Wärmebildkamera jegliche Temperaturunterschiede aufgezeichnet und an die Basisstation weitergeleitet. Die Drohne kann so Rehe ohne weiteres aufspüren, da sie sich mit einer Körpertemperatur von 39 Grad Celsius deutlich von der kühleren Umgebung absetzen. Mit den gesammelten Informationen erkennt Mampel, ob sich ein Reh im hohen Gras vor Feinden versteckt hat, bevor er mit seinen Mäharbeiten beginnt. Wird ein Jungtier gefunden, so informiert er die Jäger, die das Reh liebevoll mit Gras umfassen und es aus der Gefahrenzone bringen. Das Leben des Tieres ist gerettet! Deshalb hat Mampel gerne die Mühen auf sich genommen, die behördlichen Genehmigungen eingeholt und die preisintensive Drohne angeschafft, um so seinen Beitrag zum Tierschutz zu leisten.

„Kleine und mittelständische Betriebe sind nicht nur der Motor unserer Wirtschaft“, so der Kreisvorsitzende der Mannheimer MIT, Alexander Fleck. „Sie gehen auch vorbildlich in Sachen Klima, Umwelt- und Tierschutz voran. Hiervon könnten sich Großunternehmen, die unsere Umwelt massiv mit ihrem Schmutz belasten, durchaus eine Scheibe abschneiden.“