Ahmat Al Masto nimmt einen Stapel Spielkarten aus der Maschine und beschreibt dem Bundesminister, was die Maschine bei Ludofact produziert. Der 29-jährige Syrer ist Kriegsflüchtling aus Aleppo und hat vor einem Jahr Arbeit im Unternehmen von Horst Walz bekommen. "Heute ist er Maschinenführer und spricht deutsch", sagt Walz und ist überzeugt: " Wir haben eine Verpflichtung, Menschen auf der Flucht bei uns aufzunehmen." Ahmat ist einer von derzeit 20 Mitarbeitern, die in Deutschland Asyl suchen. Integration gelinge nur über Sprache, Arbeit und Sport. Etwa 700 Mitarbeiter aus 24 Nationen sind in den drei Unternehmensbereichen Papierverarbeitung, Immobilien und erneuerbare Energien beschäftigt, die Walz in gut 21 Jahren aufgebaut hat. "Eine grandiose Erfolgsgeschichte", lobt Bundesentwicklungsminister Gerd Müller, der sich für einen Einblick ins "Vorzeigeunternehmen" und wichtige Gespräche Zeit nahm. Denn neben dem unternehmerischen Erfolg liegen Walz die Ärmsten der Armen am Herzen. Vor vier Jahren gründete er den Verein "Hilfe für Burkina Faso". Angeregt vom ehemaligen Jettinger Pater Emanuel machte sich Walz vor Ort ein Bild der Lage. Seitdem wurden drei Tiefbrunnen gebaut, die vielen Menschen Zugang zu frischem Wasser ermöglichen. Eine in diesem Jahr erweiterte Grundschule ermöglicht allen Kindern des 5000-Einwohner-Dorfes Gofila die Möglichkeit schulischer Bildung. Der Bau eines Colleges, Erwachsenenbildung und eine Krankenstation werden folgen, verspricht Walz. Entwicklungsminister Müller lobt das soziale Engagement. "Wir brauchen Leute wie Sie", die dort investieren, den Menschen in ihrem Heimatland Perspektiven geben. Denn "schaffen wir es nicht, die Probleme dort zu lösen, kommen sie zu uns". Investitionen in den ärmsten Ländern haben den 1000-fachen Effekt jedes Euros, der in Deutschland für Flüchtlinge ausgegeben wird. Müller versprach zum Abschied, den Verein mit seinen Projekten zu unterstützen.
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