MIT will steuerfreie Sachbezüge erleichtern

Datum des Artikels 16.04.2019
Pressemeldung

Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU (MIT) will Arbeitnehmer bei der Nutzung von Sachbezügen besserstellen. Statt 44 Euro pro Monat sollen Arbeitnehmer künftig 600 Euro im Jahr steuer- und sozialabgabenfreie Sachzuwendungen erhalten dürfen. Die bisherige Freigrenze soll darüber hinaus in einen Freibetrag umgewandelt werden, was das Risiko einer Steuerpflicht reduziert.

MIT-Bundesvorsitzender Carsten Linnemann: „Angesichts der hohen Steuer- und Abgabenlast in Deutschland sind Sachbezüge eine einfache und unbürokratische Möglichkeit, Arbeitnehmern mehr Netto vom Brutto zu lassen. Das deutsche Sachbezugsmodell stellt einen Standortvorteil für Unternehmen im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte dar und muss gestärkt werden.“ Die MIT begründet ihren Beschluss damit, dass die monatliche Freigrenze von 44 Euro in den vergangenen Jahren nicht an den Anstieg der allgemeinen Lebenshaltungskosten angepasst worden sei. Die Umwandlung in einen jährlichen Freibetrag führe zu einer Vereinfachung der Regelung.

Kritik übt die MIT an aktuellen Planungen des Bundesfinanzministeriums, aufladbare Prepaid-Karten ohne Bargeldauszahlung nicht mehr als Sachbezug zu werten, sondern nur noch Gutscheinkarten für einzelne Anbieter wie Handelshäuser oder Online-Händler zuzulassen. Betroffen wären davon derzeit mehr als 1,2 Millionen Beschäftigte. Vor allem der Mittelstand profitiere von den steuerfreien Prepaid-Karten und nutze diese zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität, so die MIT. Sebastian Brehm, Vorsitzender der MIT-Steuerkommission: „Es kann nicht sein, dass Olaf Scholz diese attraktive Möglichkeit der Mitarbeiterbindung zusammenstreicht und am Ende daraus ein Konjunkturprogramm für Amazon wird.“ Amazon bietet mit rund 229 Millionen Produkten in Deutschland die breiteste Palette für solche Gutscheine an.