Kring, Professor für Finanzwirtschaft an der Steinbeis-Hochschule Berlin (SHB), beschrieb die zwischen 1985 und 2000 Geborenen als Generation Y, die in den Startlöchern stehe und die Arbeitswelt revolutionieren werde. Die Angehörigen dieser Jahrgänge seien die ersten „Digital Natives“, die schon früh digital geprägt worden seien. Wer daran gewöhnt sei, Absprachen und Zielvorstellungen in Sekundenschnelle zu treffen, lasse sich im Arbeitsleben nicht mehr mit Meetings oder Personalgesprächen in Wochen- oder Monatszyklen abspeisen.
Andererseits sei diese Generation von der Erfahrung ihrer Eltern geprägt worden, dass sowohl im Berufs- als auch im Privatleben nichts mehr sicher sei. Als einschneidendes politisches Ereignis bezeichnete Kring, den Angriff auf das Word Trade Center am 11. September 2001. Daraus habe die leistungsbereite Gruppe der Generation Y, die Kring mit etwa Zweidrittel veranschlagt, für sich den Schluss gezogen, sich ausbildungsmäßig möglichst breit aufzustellen. Immerhin ein Drittel dieser Generation tue sich schwer, diese Anforderungen zu erfüllen und müsse besonders gefördert werden, um nicht abgehängt zu werden. Die Arbeitgeber müssen sich darauf einstellen, dass mehr Geld nicht mehr die Bedeutung als Leistungsmotivation habe. Die Maxime Älterer „Wir leben, um zu arbeiten“, gelte für die Generation Y nicht mehr. „Diese Generation hat Sprengkraft für die Zukunft der Arbeit“, prophezeite Kring, und sie sei alles andere als faul, sondern höchst kreativ. Das bedeute, dass die Personalleitungen gut beraten sei, ihren Mitarbeitern mehr Eigenverantwortung und Spielraum einzuräumen. Für unverzichtbar hält Kring eine Verbesserung der Sozialkompetenz, so dass sich auch junge Mitarbeiter ehrenamtlich engagieren. Er hat in Münster die Initiative „Mitwirken“ initiiert.
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