Unter dem Motto „MIT uns in die Zukunft“ hat der Kreisverband Heidelberg der Mittelstands- und Wirtschaftsunion auf Initiative des Vorsitzenden Tilo Müller zur Veranstaltung mit Minister Peter Hauk MdL und Oberbürgermeister Prof. Dr. Würzner in den Europäischen Hof in Heidelberg geladen. Ziel war die Spuren der Corona-Pandemie zu bewerten und über einen gemeinsamen Weg aus der Krise zu diskutieren. Zu der gut besuchten Veranstaltung fanden sich dann auch Vertreter von BdS, Handwerkskammer, DEHOGA, VdU, dem Verband der Familienunternehmen und des Amtes für Wirtschaftsförderung der Stadt Heidelberg ein. Rund 50 Unternehmer nahmen an der Diskussionsrunde teil.
Vertreten war die Spitze der baden-württembergischen MIT, allen voran der neu gewählte Landesvorsitzende Bastian Atzger und die Bezirksvorsitzenden Rolf Buttkus und Ulrich Bauer. Vom VdU war die Landesvorsitzende Baden, Erika Schroth dabei. Die DEHOGA wurde von Frau Melanie von Görtz repräsentiert. Für den BdS Baden-Württemberg war die Präsidentin Bettina Schmauder und ihr Vizepräsident Rolf W. Edelmann angereist. Auch der CDU-Kandidat für den Wahlkreis Heidelberg/Weinheim, Alexander Föhr kam zu der Runde hinzu. Er war noch bei Wahlkampfveranstaltungen unterwegs gewesen. Er konnte ein kurzes Statement abgeben und der Vorsitzende Tilo Müller wünschte ihm für den 26. September bei der Bundestagswahl viel Erfolg.
Es wurden Themen diskutiert wie Digitalisierung in allen Branchen und in der Verwaltung, Bürokratieabbau und Aus- und Weiterbildung als Grundlage für zukünftige Erfolge. Schließlich müsse das Klimamanagement die deutliche Handschrift des Mittelstandes tragen. Dafür müsse sich die CDU stark machen. Die Wirtschaft leidet unter Fachkräftemangel. Eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Schulen und Unternehmen würde Schülern Einblicke in Berufe bringen, an die sie zuvor nicht gedacht hätten. Unternehmen und Startups leiden unter einer Regelungsflut. Entbürokratisierung, Verfahrenserleichterungen und eine Begleitung und Beratung sind hier wichtig. Was in Deutschland entdeckt wurde, muss auch hier weiterentwickelt und vermarktet werden. Der Bereich LiveScience wird zukünftig Arbeitsplätze bringen. Medizinische Einrichtungen und Forschungseinrichtungen sollten hier einen privaten Dritten ins Boot holen, der sein Knowhow z.B. in der Digitalisierung einbringt.
Auch der Klimawandel bringt Veränderungen mit sich. Heraus aus der aktuellen Situation geht es nur durch Innovation. Ressourcen müssen besser genutzt und neue Wege begangen werden. So ist die Zement-Industrie für ca. 10% des CO2-Ausstoßes verantwortlich. Bei steigendem Einkommen wächst weltweit die Nachfrage nach höherwertigem Wohnraum. Hier sind neue Ideen gefragt. Die CO2-Bepreisung macht die Energie und damit die Produktion und die Transportwege teurer. Währende große Unternehmen von Nachlässen profitieren bleibt der Mittelstand außen vor. Für ihn geht es um die Existenz. Vor Regulierungen braucht es daher erst einmal Lösungen.
Ausführlich kamen die Vertreter von Unternehmerverbänden zu Wort. Die Coronapandemie habe die Doppelbelastung von Frauen gezeigt. Dies trifft auch Unternehmerinnen und Frauen in Führungspositionen. Insgesamt haben es Frauen als Unternehmerinnen schwerer. So erhalten Männer bei innovativen Ideen eher finanzielle Unterstützung als Frauen. Bei diesen erwarten Geldgeber erst Resultate. Viele kleine Unternehmen sind bei den Corona-Hilfen durch das Raster gefallen. So waren sie zu kurz am Markt, hatten gerade Betriebe übernommen oder hatten aufgrund einer schlechten Einnahmesituation im Vorjahr niedrige Vergleichswerte für die Hilfeberechnung. Notgedrungen wurde privates Kapital in die Unternehmen gesteckt oder Kredite aufgenommen. Diese Unternehmen müssen weiterhin unterstützt werden. Immer wieder wurde der Bürokratisierungswahn angesprochen. So haben Dachdecker einen Ordner mit Nachweisen zu den benötigten Materialien oder Dokumente zu den Auszubildenden bei sich, wenn sie zur Baustelle kommen. Auch dürfe es zu keiner Vermögenssteuer kommen, die sowohl für Start-ups wie auch für Traditionsunternehmen und ihre Mitarbeiter existenzielle Folgen haben kann.
Alle Redner bekräftigten, dass die mittelständige Wirtschaft lauter und deutlicher werden muss, wenn es um Forderungen geht, die für ihre Existenz wichtig sind. Ansonsten bleibt es bei schönen Sonntagsreden der Politiker und im Alltag werden die wichtigen Belange der Unternehmen vergessen. Man war sich einig, dieses Format fortsetzen zu wollen im Rahmen einer „Allianz für den Mittelstand“.
In seinem Schlusswort bedankte sich Tilo Müller bei den Anwesenden und überreichte Minister Hauk MdL ein kleines Weinpräsent und wie schon zuvor Prof. Dr. Würzner eine Urkunde über einen in ihrem Namen gepflanzten Baum im Rahmen der Initiative der Calven Stiftung und Hitradio 1, deren Schirmherr der Minister ist Die Veranstaltung fand ihren Ausklang bei einem guten Tropfen Wein und Finger-Food. Die Veranstaltung erhielt ausschließlich positive Rückmeldungen und die Verbandsvertreter waren sich einig, diese Initiative der MIT Heidelberg müsse ins Land ausgerollt werden und Nachahmung finden. Die Kräfte zu bündeln ist das Gebot der Stunde.
© MIT Heidelberg/FotoAgenten-Heidelberg
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