Kartoffel, Grumbeere oder doch Erdapfel? - Betriebsbesichtigung bei Kartoffel Kuhn

Datum des Artikels 08.06.2018
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Anfang des 20. Jahrhunderts gründete Josef Kuhn den Familienbetrieb „Kartoffel Kuhn“. Zu Beginn fuhr er die Knollen noch persönlich mit dem Pferdewagen aus. Seitdem ist viel geschehen.

Der Betrieb, der heute in der vierten Generation geführt wird, expandierte. Aus dem reinen Anbaubetrieb wurde ein Handels- und Verpackungsbetrieb und beliefert zahlreiche Handelsketten mit Kartoffeln und Zwiebeln. Lange Jahre war das Unternehmen auf dem Mannheimer Großmarkt angesiedelt. Dort wurde es jedoch zu eng und so wurde nach 8-jähriger Planungs- und Bauzeit im April 2016 das neue Domizil in Frankenthal bezogen. Hier entstand das modernste Kartoffellager Europas. So werden z.B. die angelieferten „Grumbeeren“ videounterstützt nach Gewicht und Größe sortiert und computergesteuert direkt nach Kundenwunsch konfektioniert. Ein weiterer Vorteil des neuen Standortes ist die direkte Anbindung an die Autobahn. 100 Mitarbeiter tragen sorge dafür, dass rund 70 000 Tonnen Kartoffeln und Zwiebeln hier jährlich gewaschen, sortiert und verpackt werden, die nicht nur aus der Pfalz, sondern z.B. auch aus Zypern und Israel bezogen werden. Beim gemeinsamen Rundgang gewährte der Senior-Chef Hans-Josef Michels stolz Einblick in alle Bereiche seines Kartoffel-Imperiums. „Es ist äußerst bedauerlich, dass die Fa. Kartoffel Kuhn nach langer Zeit Mannheim verlassen hat“, so der MIT Kreisvorsitzende Alexander Fleck. „Wie bereits bei anderen großen Unternehmen hat es die städtische Wirtschaftsförderung versäumt, attraktive Flächen zu präsentieren, um so den Weggang des Unternehmens und damit von Arbeitsplätzen zu verhindern. Hier müssen die Verantwortlichen endlich aufwachen und aktiv werden, damit wir nicht noch andere Firmen und deren Steuereinnahmen verlieren“, mahnt Fleck.