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In einer außerordentlichen Videokonferenz des Bundesvorstands fordert die MIT ein Belastungsmoratorium für die Wirtschaft. Für sämtliche Gesetze, die den Mittelstand mit Abgaben oder bürokratischen Auflagen belasten, sei durch die Corona-Krise die Geschäftsgrundlage entfallen. „Alles, was weniger existenziell ist und sogar zusätzlich belastend ist, muss auf Eis gelegt werden – angefangen von der Bonpflicht über die Meldefristen und Verbrauchsschwellenwerte im Energie- und Umweltrecht bis hin zur Grundrente“, heißt es im Vorstandsbeschluss. Aus MIT-Sicht müssen die in der Corona-Krise beschlossenen Erleichterungen langfristig beibehalten und sogar ausgeweitet werden, etwa bei der Modernisierung des Arbeitszeitrechts und dem verstärkten Einsatz digitaler Techniken. Linnemann: „Wir sollten die Krise nutzen, um Auflagen zu reduzieren, praktikabler zu gestalten oder womöglich ganz abzuschaffen. Die Unternehmen brauchen wieder Luft, um ordentlich zu wirtschaften.“
Die MIT fordert eine Wachstums-Agenda, die auf die Soziale Marktwirtschaft setzt: Staatsbeteiligungen müssten schnellstmöglich zurückgefahren, Eingriffe ins Schuldrecht gestoppt und zu viel gezahlte Soforthilfen zurückgefordert werden. Auch darüber hinaus brauche es „mehr Mut zur Sozialen Marktwirtschaft“. Eine Ausweitung des Emissionshandels etwa sei effizienter als die EEG-Umlage. Auch im Steuersystem und in den Sozialversicherungen brauche es Strukturreformen, durch die vor allem untere und mittlere Einkommen entlastet werden. Weiterhin fordert die MIT ein Bekenntnis zum offenen Welthandel und zum Wachstumsziel, eine Rückkehr zur Schwarzen Null und den Abbau der offenen und der verdeckten Staatsverschuldung. Linnemann: „Wenn wir das alles berücksichtigen, dann ist die Corona-Krise auch eine Chance. Jetzt ist die Zeit, um unser Land mit den richtigen Reformen langfristig wettbewerbsfähiger und erfolgreicher zu machen.“
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